Diskussionsabend zur Zukunft der Hohenau Schule Neubeuern
„Eine funktionierende und attraktive Schule hält unsere Gemeinde lebendig und muss deswegen unser politisches Ziel sein!“ mit diesem Statement eröffnete Kreisrat Florian Gerthner den Diskussionsabend zur Zukunft der Hohenau Grund- und Mittelschule Neubeuern. Unter dem Motto „Wir lassen die Schule im Dorf!“ hatten Gerthner und seine Kreistagskollegen Christina zur Hört und Josef Paul Experten und Mitglieder der Schulfamilie zu einer Veranstaltung beim Dorfwirt Vornberger geladen. Es diskutierten Geschäftsleiter Christoph Schneider und Landtagsabgeordneter Otto Lederer mit Elternbeiräten, Vertretern des Handwerks und aktiven sowie ehemaligen Mandatsträgern aus der Neubeurer Gemeindepolitik.
Zunächst stellte Geschäftsleiter Christoph Schneider, der sich bei den vorgezogenen Wahlen um das Amt des Bürgermeisters bewirbt, in einem kurzen Überblick die aktuelle Situation der Schule Neubeuern dar. Insbesondere die Mittelschule stand im vergangenen Jahr im öffentlichen Fokus. Erhebliche Mängel des Brandschutzes haben im April 2018 zu einem kurzfristigen Unterrichtsausfall geführt. Der Gemeinderat hat nach intensiver Diskussion die Sanierung des Schulgebäudes beschlossen. Gleichzeitig zieht es jedoch immer mehr Kinder zu den weiterführenden Schulen nach Brannenburg und Raubling, sodass die Schülerzahl an der Mittelschule stetig abnimmt. Schneider erklärte jedoch, dass nach aktuellen Prognosen die Mittelschule in den kommenden Jahren einzügig erhalten bleiben wird.
Im Anschluss ordnete Landtagsabgeordneter Otto Lederer, als ehemaliger Lehrer und Landesvorsitzender des Arbeitskreises Schule, Bildung und Sport der CSU ein absoluter Bildungsexperte, die Herausforderungen der Hohenau Schule Neubeuern in die bayerische Bildungslandschaft ein. Er stellte die wichtige Rolle der Haupt- und Mittelschulen dar und zeigte auf, dass mit kleinen Klassengrößen, M-Zügen zur mittleren Reife und Praxisklassen in den Mittelschulen sehr individuell auf einzelne Kinder eingegangen wird. Dabei gelte die Devise „kein Abschluss ohne Anschluss“, so Lederer. Erfahrungen zeigten, dass die bayerischen Hauptschulen Bildung auf hohem Niveau vermitteln und motivierte Absolventen auf dem Arbeitsmarkt beste Cancen haben. Lederer verwies jedoch auch auf die Schwierigkeiten, bei kleinen Schulen im ländlichen Raum, alle Möglichkeiten anbieten zu können. Um so wichtiger sei die Rolle der Schulverbünde, wie er zwischen Neubeuern, Raubling und Bad Feilnbach bereits erfolgreich bestehe.
Bei der folgenden Diskussion entwickelten die ca. 50 Anwesenden, darunter Elternbeiräte und Vertreter der Schulfamilie, Vertreter des Handwerks und ehemalige Bürgermeister sowie aktive Gemeinderäte Ideen zur Attraktivitätssteigerung der Hohenau Schule Neubeuern. Unter der Leitung von Kreisrätin Christina zur Hörst wurde insbesondere das Image der Schule und der handwerklichen Berufe bei vielen Eltern angesprochen. Hier müsse ein Konzept entwickelt werden, positive Beispiele von Absolventen der Öffentlichkeit darzustellen. Außerdem sollten die Schulverbandssitzungen transparenter und unter Einbeziehung der Schulfamilie geöffnet werden.